Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Stress am Arbeitsplatz
Wie chronischer
Stress unsere Gesundheit gefährdet und wie wir ihm entgegenwirken können;
Wir sind darauf
ausgelegt, akute Stresssituationen zu meistern. Lang andauernder, also
chronischer Stress jedoch, kann sowohl unsere körperliche als auch unsere
psychische Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen. Doch warum ist chronischer
Stress so gefährlich?
In
Stresssituationen produziert unser Körper eine Mischung aus Botenstoffen und
Hormonen, die uns kurzfristig stärken und in die Lage versetzen, die aktuelle
Herausforderung zu bewältigen. Sobald der Stress vorbei ist, normalisieren sich
diese Stoffe wieder. Chronischer Stress jedoch stört diesen
Regulationsmechanismus. Dies erhöht das Risiko für verschiedene körperliche und
psychische Erkrankungen wie Depressionen, Demenz, Bluthochdruck und
Rückenschmerzen.
Wie wir für unsere psychische Gesundheit sorgen können;
Stressreduktion
durch aktive Erholung
Es ist wichtig,
Stress zu reduzieren. Bevorzugen Sie daher aktive Erholung. Anstatt sich auf
das Sofa zu legen und fernzusehen, sollten Sie lieber im See schwimmen, einen Spaziergang
machen, an einem Yogakurs teilnehmen oder handwerklich tätig werden. Es mag
etwas Überwindung kosten, aber danach werden Sie sich geistig erfrischt fühlen.
Tipp: Bewährte
Entspannungsverfahren
Lernen Sie ein
bewährtes Entspannungsverfahren wie progressive Muskelentspannung, autogenes
Training oder Meditation. Üben Sie diese Techniken regelmäßig, damit Körper und
Geist allmählich lernen, schnell in einen entspannten Zustand zu gelangen.
Mentale
Flexibilität stärken
Unser Denken beeinflusst
unser Stressniveau erheblich. Versuchen Sie, belastende Gedanken zu
hinterfragen und stressige Situationen neu zu bewerten. Ein Beispiel: Die
Wutausbrüche Ihres Vorgesetzten belasten Sie, während Ihre Kollegin davon
unbeeindruckt bleibt. Wie nimmt sie wohl die Situation wahr? Achten Sie auch
darauf, wie Sie über sich selbst denken. Es macht einen großen Unterschied, ob
Sie denken: „Ich bin ein Versager“ oder „Ich habe gerade den Gedanken, dass ich
ein Versager bin“.
Weitere
Hilfsmittel gegen Stress
Auch soziale
Beziehungen, Freundschaften, Spiritualität, ausreichend Schlaf und eine
ausgewogene Ernährung tragen zur Stärkung der Widerstandskraft gegen Stress
bei. Ebenso kann das Finden von Sinnhaftigkeit, beispielsweise durch ein
freiwilliges Engagement, helfen, die eigene Resilienz zu erhöhen.