Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern

Se*uelle Belästigung, Cyber-Mobbing, Erpressung, Hasskommentare oder das Teilen intimer Fotos auf Social Media: Die neuste «Hol dir Hilfe!.»-Kampagne von psy.ch und 143.ch zeigt, was junge Menschen bei digitaler Gewalt tun können und wo sie Hilfe finden.
Digitale Gewalt betrifft jede dritte Person
Digitale Gewalt ist leider keine Seltenheit. Jeder dritte junge Mensch in der Schweiz ist online schon beschimpft, belästigt, bedroht oder erpresst worden. Sei es auf Social Media, in WhatsApp-Nachrichten, E-Mails oder SMS. Die Täter:innen verstecken sich oft hinter anonymen Profilen.
Se*uelle Belästigung, Erpressung, Beschimpfung, Mobbing, Hasskommentare, das Teilen von intimen Bildern und Videos ohne Zustimmung – all das fällt unter digitale Gewalt. Auch das Androhen von Gewalt oder Cyber-Stalking, also das systematische Verfolgen auf digitalen Kanälen, sind Formen von digitaler Gewalt. Trotz Schutzmassnahmen der jeweiligen Social-Media-Plattformen und trotz verschiedener Gesetzesartikel bleibt digitale Gewalt oft unentdeckt.
Das ist digitale Gewalt
Das kannst du nach einer Attacke tun:
Du bist digitaler Gewalt nicht hilflos ausgeliefert. Diese drei Dinge kannst du tun:
1 Täter:in blockieren
Blockiere die Täter:innen und melde den Vorfall der jeweiligen Plattform.
2 Beweise sichern
Sichere Beweise. Speichere zum Beispiel Nachrichten oder mache Screenshots.
3 Hilfe holen
Hole dir professionelle Unterstützung. Sprich mit einer Vertrauensperson darüber, melde dich bei Tel. 143 oder psy.ch oder gehe zur Polizei.
Digitale Gewalt betrifft jede dritte Person
Digitale Gewalt hinterlässt auch in der Psyche Spuren. Deshalb ist es wichtig, mit einem vertrauten Menschen oder mit einer Fachperson darüber zu sprechen, was dir passiert ist. Anlaufstellen wie die Opferhilfestelle Bern oder eine Jugendberatungsstelle können dir zudem helfen zu entscheiden, was die nächsten Schritte sein könnten und ob du zur Polizei gehen sollst.
Das kannst du tun
Diese Links könnten dich auch interessieren
- 143.ch – Die Dargebotene Hand
- Pro Jugentute – 147.ch
- Opferhilfe Bern und Biel
- Jugendberatungsstellen Kanton Bern
- Polizei Kanton Bern
Eine Kampagne von psy.ch und 143.ch
Seit 2018 sensibilisieren 143.ch – Die Dargebotene Hand und psy.ch jedes Jahr junge Menschen mit einer gemeinsamen Kampagne für die Förderung ihrer psychischen Gesundheit. Ziel ist es, junge Menschen im Kanton Bern über diese wichtigen Themen aufzuklären und sie zu ermutigen, bei Problemen im Alltag achtsam zu sein, ihre Gefühle ernst zu nehmen und ins Handeln zu kommen. Die Sensibilisierungskampagne weist auf niederschwellige Hilfsangebote hin und will das Thema psychische Erkrankung enttabuisieren.
Die Prävention und die Enttabuisierung von psychischen Erkrankungen ist 143.ch und psy.ch ein grosses Anliegen. Viel zu oft wagen es betroffene Menschen aus Scham- oder Schuldgefühlen nicht, über ihre Probleme zu sprechen. Deswegen dauert es oft sehr lange, bis sie Hilfe erhalten. Ihr Leidensweg verlängert sich unnötig. Rechtzeitig erkannte psychische Erkrankungen lassen sich indes gut behandeln, und Betroffene können wieder ganz gesund werden.