Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Wie erkennen Sie

Erleben Sie ein Stimmungstief? Oder steuern Sie vielleicht auf eine psychische Krise oder Erkrankung zu? Erfahren Sie, welche Warnzeichen es gibt, und finden Sie mit unserem Fragebogen heraus, ob mehr hinter Ihrem Unwohlsein steckt.
Stress im Beruf oder in der Beziehung, finanzielle oder gesundheitliche Sorgen, Probleme mit sich oder der Welt: Es gibt viele Gründe, warum es Menschen psychisch schlecht gehen kann.
Warnzeichen bei psychischen Erkrankungen
Psychische Probleme entwickeln sich oft langsam. Ihre Anzeichen sind nicht immer eindeutig. Deshalb bemerken betroffene Menschen die Veränderungen oft lange nicht.
Schauen Sie deshalb frühzeitig hin. Nehmen Sie Ihre Probleme ernst und prüfen Sie, ob Sie bei sich oder nahestehenden Menschen erste Warnzeichen einer psychischen Erkrankung erkennen. Die folgende Liste fasst besonders häufige Warnzeichen zusammen, ist jedoch nicht abschliessend:
- Starke Stimmungsschwankungen
- Intensive Gefühle (Traurigkeit, Angst, Wut etc.)
- Schlafstörungen
- Übermässiger Appetit oder Appetitlosigkeit
- Antriebslosigkeit
- Sozialer Rückzug
- Verwirrtheit
- Negatives Selbstbild
- Grosses Misstrauen gegenüber anderen Menschen
- Gedanken, die andere nur schwer nachvollziehen können
- Gefühl, von Menschen oder Ereignissen bedrängt zu werden
- Gefühl, nicht mehr so zu sein wie früher zu
- Angst, die Kontrolle über Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenkonsum zu verlieren
Bin ich psychisch krank? Machen Sie den Test
Möchten Sie herausfinden, ob hinter Ihrem Unwohlsein oder Stimmungstief eine psychische Krise oder Erkrankung stecken könnte? Oder möchten Sie erfahren, ob eine nahestehende Person Hilfe benötigt? Erste Hinweise liefern Ihnen unsere Fragebögen und ein Selbsttest.
Fragebogen für Betroffene
- Sind Ihre Gefühle in letzter Zeit heftiger geworden? Zum Beispiel: Sind Sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich? Oder sind Sie manchmal sehr nervös, sehr ängstlich oder werden Sie schnell wütend?
- Wechseln Ihre Gefühle sehr schnell? Zum Beispiel: Sie sind sehr guter Laune, und kurze Zeit später werden Sie sehr traurig?
- Schlafen Sie schlecht und wenig? Und kommen Sie morgens fast nicht mehr aus dem Bett?
- Haben Sie in letzter Zeit oft keinen Appetit mehr?
- Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Haben Sie weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen? Können Sie nicht mehr so gut arbeiten? Sind Ihre Noten schlechter geworden?
- Treffen Sie Freunde oder Familie nicht mehr so oft? Haben Sie weniger Kontakt mit anderen Menschen?
- Sind Ihre Gedanken oft verwirrt?
- Haben Sie immer mehr das Gefühl, dass Sie anderen Menschen nicht trauen können?
- Haben Sie in letzter Zeit das Gefühl, dass andere Menschen Sie nicht verstehen? Haben Sie zum Beispiel Gedanken, die andere Menschen nicht verstehen?
- Denken Sie in letzter Zeit oft, dass andere Menschen etwas gegen Sie haben?
- Haben Sie das Gefühl, dass andere Menschen über Sie reden oder über Sie lachen?
- Fühlen Sie sich nicht mehr wohl mit sich selbst? Denken Sie schlecht über sich selbst?
- Haben Sie Angst, dass Sie zu viel Alkohol oder Drogen konsumieren?
Sie haben mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann stecken Sie vielleicht in einer psychischen Krise oder haben eine psychische Erkrankung. Am besten sprechen Sie mit einer Person darüber, der Sie vertrauen. Bei Bedarf holen Sie sich fachliche Hilfe.
Fragebogen für Angehörige und Nahestehende
- Hat die Person in letzter Zeit oft heftige Gefühle? Zum Beispiel: Ist sie manchmal sehr traurig oder sehr fröhlich? Oder ist sie manchmal sehr nervös, sehr ängstlich oder wird sie schnell wütend?
- Wechseln die Gefühle der Person sehr schnell? Zum Beispiel: Sie ist sehr guter Laune, und kurze Zeit später wird sie sehr traurig?
- Schläft die Person schlecht und wenig? Und mag sie morgens nicht mehr aufstehen?
- Isst die Person in letzter Zeit weniger?
- Wie ist es in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf: Hat die Person weniger Lust zum Arbeiten oder Lernen? Kann die Person nicht mehr so gut arbeiten? Sind die Noten schlechter geworden?
- Trifft die Person kaum noch Freunde oder Familie? Hat die Person weniger Kontakt mit anderen Menschen?
- Sind die Gedanken von der Person oft verwirrt?
- Vertraut die Person anderen Menschen nicht mehr?
- Hat die Person merkwürdige Ideen, die Sie nicht verstehen?
- Bezieht die Person alles auf sich? Fühlt sich die Person oft angegriffen? Hat die Person das Gefühl, dass andere Menschen über sie reden oder lachen?
- Redet die Person schlecht über sich selbst? Haben Sie den Eindruck, dass die Person zu viel Alkohol trinkt oder Drogen nimmt?
Haben Sie mehrere Fragen mit «Ja» beantwortet? Dann kann das ein Warnsignal sein. Am besten sprechen Sie dann mit der Person offen darüber und holen bei Bedarf Hilfe.
Bin ich depressiv?
Vermuten Sie, dass Sie an einer Depression erkrankt sind? Das Berner Bündnis gegen Depression hat einen Selbsttest entwickelt. Das Ergebnis zeigt Ihnen, ob Sie womöglich depressiv sind und Hilfe holen sollten.
Professionelle Früherkennung und Abklärung
Dieses Angebot der Universitären Psychiatrischen Dienste Bern bietet eine ausführliche, spezialisierte Diagnostik zur Früherkennung von psychischen Erkrankungen.
Link
Dieses Angebot des Psychiatriezentrums Münsingen richtet sich an Menschen, die sich niedergeschlagen und deprimiert fühlen und bei sich eine Depression vermuten.