Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Kampagne «Shit! Wie weiter?» für junge Erwachsene läuft an
Während manche jungen Menschen sich voller Vorfreude in die Adventszeit stürzen, löst sie bei anderen hauptsächlich Stress aus. Vielleicht ist die To-Do-Liste zu lang oder es werden belastende familiäre Konflikte erlebt, bei denen sich die Emotionen genau dann entladen, wenn die Harmonie in der Familie eigentlich am grössten sein sollte. Der Stress kann nicht nur aufgrund äusserer Belastungen entstehen, sondern auch durch innere Konflikte und die Sorge, den Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Auch Gefühle der Einsamkeit können in der Vorweihnachtszeit und beim Übergang ins neue Jahr aufkommen.
Psychischen
Belastungen bei Jugendlichen sind nicht zu unterschätzen. Eine aktuelle Umfrage
des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt, dass 22% der Jugendlichen mit
psychischen Belastungen kämpfen [1]. Sich darüber mit einem vertrauen Menschen auszutauschen,
kann entlasten. Doch 29% der Jugendlichen geben laut einer anderen Studie des UNICEF
an, mit niemandem über ihre Probleme zu reden [2].
Hier setzt die
Kampagne «Shit! Wie weiter?» an. Sie vermittelt
jungen Menschen, was sie für ihre psychische Gesundheit auch während stressigen
Lebensphasen machen können und wo sie im Kanton Bern Unterstützung finden.
Der Berner Influencer Gabirano
hat sich auf den Strassen der Berner Innenstadt umgehört.
Auf unserem Instagram-Account
erfährt man, was Jugendliche beschäftigt und was sie machen, wenn es ihnen
nicht gut geht.
Gleichzeitig sind auf www.hol-dir-hilfe.ch Unterstützungsangebote im Kanton Bern
und weitere Tipps aufgeführt. Die Kampagne sensibilisiert für ernstzunehmende
Warnsignale bei sich selbst und im Umfeld. Die Warnsignale können darauf
hinweisen, dass ängstliche und hoffnungslose Gedanken, Gefühle und
Verhaltensweisen ein gesundes Ausmass möglicherweise übersteigen. Die Kampagne soll
aufzeigen, dass man nicht allein ist und es wirksame Handlungsstrategien und Hilfsangebote
gibt.
Entlastung kann beispielsweise ein Gespräch über die Telefon- und
Onlineberatungen der Dargebotenen Hand – 143 bieten. Auf psy.ch sind weitere
Unterstützungsangebote im Kanton Bern aufgeführt.
Seit Freitag, 08. Dezember 2023 ist das Kampagnenteam für rund 6 Wochen über
verschiedene Online- und Social-Media Kanäle aktiv junge Erwachsen zu ermutigen, dass es
sich lohnt, auf sich zu hören, Gefühle ernst zu nehmen sowie rechtzeitig Hilfe
zu suchen und sich dafür nicht schämen zu müssen.
Aktivitäten der diesjährigen Kampagne:
- Gestaffelte Verbreitung
der Kampagnenbotschaften aus der Strassenumfrage, mittels Teaser und Posts auf den
Social-Media-Plattformen Instagram und Tiktok - Bekanntmachung
der Kampagnenbotschaften mittels Mobile Ads
Dauer, Zeitpunkt und Ort der
Kampagne:
- Dauer
der Kampagne ist vom 08.12.23 – 19.01.24 - Die
Kampagne deckt den ganzen Kanton Bern ab.
Hintergrund der Kampagne und den beteiligten Organisationen:
Nach
den erfolgreichen Kampagnen der letzten vier Jahre wollen wir auch in diesem
Jahr junge Erwachsene für Themen der psychischen Gesundheit sensibilisieren und
unser niederschwelliges Hilfsangebot bekannt machen. Zudem soll das Thema
psychische Gesundheit enttabuisiert werden. Psychische Krisen und Krankheiten sind
weit verbreitet und können jeden treffen. Sie sind heute jedoch gut behandelbar
und können auch überwunden werden. Einerseits entstehen psychische Beschwerden
oft schleichend und werden lange nicht erkannt, andererseits halten sich
Vorurteile gegenüber Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Dadurch
dauert es oft sehr lange, bis sich Betroffene Hilfe suchen. So wird der
Leidensweg unnötig verlängert. Aufgrund der Überlastung der Kinder- und
Jugendpsychiatrien im Kanton Bern ist es umso wichtiger, Massnahmen zur
Förderung der psychischen Gesundheit schon vor der Manifestierung einer
psychischen Erkrankung zu ergreifen.
Die
Sensibilisierungskampagne von psy.ch und Tel 143 richtet sich an junge Menschen
im Alter von 18-25 Jahren im Kanton Bern und ermutigt sie, bei Krisen im Alltag
achtsam zu sein, unklare und negative Gefühle ernst zu nehmen und zu handeln.
Website: www.wasstresstdich.ch / www.hol-dir-hilfe.ch
Instagram holdirhilfe_
Facebook: Hol dir Hilfe
Quellen: [1] Bundesamt für Statistik (BFS). (2023). Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022 - Übersicht. Neuchâtel. https://dam-api.bfs.admin.ch/hub/api/dam/assets/28625352/master [2] Barrense-Dias Y, Chok L,
Surís JC. (2021). A picture of the mental health of adolescents
in Switzerland and Liechtenstein. Lausanne, Unisanté –
Centre universitaire de médecine générale et santé publique, 2021 (Raisons de
santé 323). https://doi.org/10.16908/issn.1660-7104/323