Vorbeugen (Primärprävention)
- Verringerung von Mitteln und Möglichkeiten zum Suizid: Brücken sichern, kleinere Medikamentenpackungen herstellen, strengere Schusswaffengesetze erlassen, die Armeewaffe im Zeughaus deponieren, Bahnübergänge sichern etc.
- Förderung des Selbstvertrauens, des Selbstwertgefühls, der sozialen Fertigkeiten, der Problemelösefähigkeiten, des Hilfesuchverhaltens etc. (diese Fähigkeiten sollten bereits bei kleinen Kindern in Familien, Kindertagesstätten und Schulen gefördert werden).
- Aufklärung über psychische Störungen sowie über Behandlungsmöglichkeiten. Viele psychische Störungen sind heute gut behandelbar!
Früherkennung und Frühintervention (Sekundärprävention)
- Schulungen für Angehörige, Lehrpersonen, Berufsbildner/innen, Vorgesetzte, Pflegepersonal, Häusärzt/innen sowie für die allgemeine Bevölkerung zu Warnsignalen, Fachstellen und Möglichkeiten, suizidale Personen anzusprechen.
- Umsetzung von Früherkennungs- und Frühinterventionskonzepten in Kindertagesstätten, Schulen, Betrieben, Gefängnissen, Pflegeheimen etc., damit gefährdete Personen möglichst rasch erkannt werden und Hilfe erhalten.
Tertiärprävention
- Therapie: Bei suizidalen Personen muss der Problemhintergrund identifiziert werden. Ist die Suizidalität ein Symptom einer psychischen Störung, was häufig der Fall ist, so ist es wichtig, diese Störungen zu diagnostizieren und zu behandeln.
- Schadensminderung: In der Schadensminderung geht es darum, den Schaden in möglichst geringem Ausmass zu halten.
Postvention
Betreuung von Angehörigen nach einem Suizidversuch oder von Hinterbliebenen nach einem Suizid. Personen, welche einen Suizidversuch oder einen Suizid in ihrem Umfeld erleben, sind oft tief verletzt, wütend oder fühlen sich schuldig. Zudem sind Personen, welche einen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren haben, oft selbst suizidgefährdet. Es ist deshalb äusserst wichtig, diese Personen in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen.
Leitfaden für Medien
Es ist wichtig, dass die Medien in angemessener Form über das Thema informieren. Auf der Website der Fachgruppe finden sich die nötigen Informationen dazu.