Angst ist ein mit Beengung,
Erregung, Verzweiflung verknüpftes Grundgefühl (Herzklopfen,
Pulsbeschleunigung, Schwindel, Schweissausbruch, Zittern, Mundtrockenheit,
Hitzewallungen, Sprachschwierigkeiten, Atembeschwerden, etc.).
Phobien sind Angststörungen, bei denen Angst ausschliesslich oder überwiegend durch eindeutig definierte, im Allgemeinen ungefährliche Situationen oder Objekte hervorgerufen wird.
Panik ist ein Zustand intensiver Angst vor einer tatsächlichen oder angenommenen Bedrohung.
Lesen Sie dazu auch die Lebensgeschichte Mirco Allemann, 43, Panikattacken:
Meine erste Panikattacke hatte ich 1990 während eines Familienfestes. Ich hatte plötzlich einen rasenden Puls und Schweissausbrüche. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und wusste, dass etwas überhaupt nicht mehr in Ordnung war. Ich bekam kaum noch Luft und nahm alles irgendwie seltsam verändert wahr. Ich bekam Todesangst.
Ich wusste damals noch nicht, dass es eine Panikattacke war. Mein Zustand nahm immer bedrohlichere Formen an. Mir war klar, dass ich so schnell wie möglich zu einem Arzt musste. Meine Eltern brachten mich in den Notfall. Nach dem Check war für den Arzt klar: Es fehlte mir nichts. Alles sei in bester Ordnung. Das war für mich komplett unverständlich, es ging mir ja wirklich miserabel. Ich hatte immer noch grosse Angst zu sterben. Der Arzt belächelte mich nur und machte ein paar unpassende Sprüche. Nach kurzer Zeit fühlte ich mich aber glücklicherweise besser, und ich konnte wieder nach Hause.
Das ganze wiederholte sich in den folgenden Wochen noch zweimal. Das war mir sehr peinlich. Ich hatte jedes Mal das Gefühl, ich werde gleich sterben, und die Ärzte konnten rein gar nichts feststellen. Aus Scham verschwieg ich schliesslich meine Angst. Ich bekam Medikamente gegen das Herzrasen, gegen Allergien, gegen das Zittern, gegen Magenschmerzen. Die Behandlung der körperlichen Symptome stand im Vordergrund.
Nach einigen Jahren gab ich auf. Ich wollte von Ärzten nichts mehr wissen. Es konnte mir sowieso niemand helfen. Nach etwa 10 Jahren kamen depressive Tendenzen zum Störungsbild. Erst jetzt stellte ein Arzt dann endlich die richtige Diagnose: Angststörung. Danach ging es mir dank verhaltenstherapeutischen Massnahmen und den richtigen Medikamenten schnell besser. Es war für mich zudem wichtig, mit anderen Menschen sprechen zu können, die auch an einer Form der Angststörung litten. Ich wollte erfahren, wie sie gelernt hatten, mit der Angst umzugehen.
Heute geht es mir weitestgehend gut. Ich habe gelernt, dass die Angst ein Teil von mir ist. Ich kann nicht behaupten, dass ich vollständig von der Angststörung geheilt bin. Ich habe in der Therapie aber das Rüstzeug erhalten, mit welchem ich die Angst selbst angehen kann. Die Angst hat ihren Schrecken verloren. Ich weiss, was ich dagegen tun kann.
Ich finde es äusserst wichtig, dass Menschen in psychischen Krisen rasche und professionelle Hilfe erhalten. Ein qualifizierter Psychiater erkennt den Charakter und den Grad einer psychischen Störung anhand weniger Tests in der Regel sehr treffsicher. Zuwarten und zögern kann dazu führen, dass sich weitere Störungen einstellen und dass die Therapie komplexer und langwieriger werden kann. Ebenso wichtig wie ein qualifizierter Facharzt, der den Betroffenen die richtige Behandlung zuführt, sind die aktive Mitarbeit des Betroffenen in der Therapie und eine gewisse Offenheit gegenüber den Behandlungsmethoden.
Im Weiteren kann es sehr hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, um wirksame Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Für viele Störungsbilder gibt es heute spezifische Selbsthilfeorganisationen oder -gruppen.
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