Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Wegweiser für psychische Gesundheit im Kanton Bern
Hol dir Hilfe! – Kampagne gegen digitale Gewalt
Jeder dritte junge Mensch ist online bereits beschimpft, belästigt oder beleidigt worden. Das hinterlässt auch in der Psyche der jungen Erwachsenen Spuren. In unserer neusten Kampagne rufen wir Betroffene dazu auf, Hilfe zu holen.
Digitale Gewalt ist verbreitet
Ob Instagram, TikTok, Whatsapp oder Snapchat: Auf digitalen Kanälen und Plattformen erleben junge Menschen oft Beleidigungen, Belästigungen, Drohungen und Erpressungen.
Die Täter:innen sind oft anonym unterwegs, was es den Betroffenen erschwert, sich zu wehren. Zu den Erscheinungsformen digitaler Gewalt, die in der Schweiz rund jeder dritte junge Mensch schon erlebt hat, gehören:
- Se*uelle Belästigung
- Erpressung
- Teilen von intimen Bildern und Videos ohne Zustimmung
- Hasskommentare
- Cyberstalking und das Androhen von Gewalt
- Mobbing und Beschimpfungen
Obwohl Plattformen Schutzmassnahmen anbieten, bleibt digitale Gewalt oft unentdeckt. Betroffene schämen sich oft für die erlebte Gewalt und schweigen. Damit die Gewalt keine psychischen Spuren hinterlässt, ist es für Betroffene wichtig, darüber zu sprechen und sich Unterstützung zu holen.
Raus aus der Ohnmacht
Die Kampagne «Hol dir Hilfe!» setzt auf eine gezielte Ansprache der Zielgruppe der 18- bis 27-Jährigen. Auf Instagram und TikTok werden informative Reels und Posts geschaltet. Diese Inhalte verweisen auf die Websites von psy.ch und 143.ch, auf denen Betroffene weiterführende Informationen, eine To-do-Liste und Links zu Opferhilfestellen, Jugendberatungsstellen sowie zur Polizei finden. Diese klären darüber auf, was die nächsten Schritte sein können.
Gemeinsam für psychische Gesundheit
Seit 2018 sensibilisieren 143.ch – Die Dargebotene Hand und psy.ch jedes Jahr mit gemeinsamen Kampagnen für die psychische Gesundheit. Ziel ist es, junge Menschen über wichtige Themen aufzuklären und sie zu ermutigen, bei Problemen ins Handeln zu kommen.
Die Prävention und Enttabuisierung psychischer Erkrankungen ist beiden Organisationen ein zentrales Anliegen. Häufig hindern Scham- oder Schuldgefühle Betroffene daran, sich Hilfe zu holen. Dabei gilt: Rechtzeitig erkannte Probleme lassen sich gut behandeln, und Betroffene können wieder vollständig gesund werden.